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02. Schritt-für-Schritt-Rahmenwerk für die Planung und Durchführung inklusiver Aktivitäten

Dieses Rahmenwerk bietet Grundschullehrkräften eine Orientierungshilfe für die Planung inklusiver Bastelaktivitäten. Der Schwerpunkt liegt auf der Schaffung barrierefreier Räume, der Auswahl anpassbarer Materialien und dem Einsatz flexibler Lehrmethoden, um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihren Fähigkeiten und ihrem Hintergrund teilnehmen und sich entfalten können.

Ziel: Die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler erfassen und berücksichtigen, um eine inklusive Teilnahme zu gewährleisten

Erwägen Sie zusätzliche Unterstützung:

Identifizieren Sie Schüler, die möglicherweise zusätzliche Unterstützung benötigen, z. B. Seh- oder Hörhilfen, Mobilitätshilfen oder alternative Kommunikationsmethoden. Dies kann auf Vorkenntnissen oder Beobachtungen während des Unterrichts basieren.

Bewerten Sie den Bedarf:

Beginnen Sie mit der Überprüfung aller verfügbaren Schülerprofile oder nutzen Sie eine einfache Umfrage, um Informationen zu den körperlichen und kognitiven Fähigkeiten sowie den Lernstilen der Schüler zu sammeln. Dies hilft, die spezifischen Bedürfnisse, einschließlich sensorischer oder kommunikativer Präferenzen, zu verstehen.

Ziel: Schaffen Sie einen Raum, der einladend und für alle zugänglich ist.

Physische Zugänglichkeit:

Stellen Sie sicher, dass der Raum für alle Studierenden zugänglich ist. Richten Sie ihn nach Möglichkeit so ein, dass sich Studierende mit Gehhilfen problemlos darin bewegen können. Achten Sie auf ausreichend breite Türen und erwägen Sie gegebenenfalls den Einsatz kleiner Rampen. Sollten keine verstellbaren Arbeitsplätze (wie höhenverstellbare Tische) verfügbar sein, können Sie mit einfachen Anpassungen (z. B. Hockern oder erhöhten Tischen) den unterschiedlichen körperlichen Bedürfnissen gerecht werden.

Sichere Umgebung:

Stellen Sie auch in Räumen mit begrenzten Ressourcen sicher, dass die gesamte Ausrüstung sicher verwendet werden kann.

Auch wenn Sie nur über begrenzte Ressourcen verfügen, verwenden Sie klare, selbstgemachte oder laminierte Schilder, um auf die sichere Verwendung von Werkzeugen hinzuweisen. Dies können Abbildungen oder einfache Anweisungen sein.

Schaffen Sie einen gut organisierten Bereich, in dem Werkzeuge und Materialien ordentlich aufbewahrt werden und leicht zugänglich sind.

Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand der Werkzeuge und Materialien, stellen Sie sicher, dass alles in einwandfreiem Zustand ist und dass fehlerhafte Teile sofort entfernt werden.

Sorgen Sie während der Aktivität für eine angemessene Aufsicht, insbesondere bei der Verwendung von Werkzeugen, die Sicherheitsrisiken bergen können. Dies trägt dazu bei, Unfälle zu vermeiden und bietet die Möglichkeit, einen Missbrauch der Ausrüstung zu korrigieren.

Ruhige und sensorisch freundliche Bereiche:

Wenn kein spezieller sensorischer Raum zur Verfügung steht, legen Sie eine Ecke oder einen bestimmten Bereich im Klassenzimmer als „Ruhezone“ fest, in der die Schüler eine Pause einlegen können, wenn sie sich überfordert fühlen.

Verwenden Sie einfache Hilfsmittel wie geräuschunterdrückende Kopfhörer oder weiche Materialien (Decken oder Kissen), um den Schülern bei der Regulierung der Sinneseindrücke zu helfen.

Soziale und kollaborative Räume:

Gestalten Sie den Raum so, dass die Schüler sowohl einzeln als auch in kleinen Gruppen arbeiten können. Selbst in einem Raum mit begrenztem Platzangebot kann eine flexible Sitzordnung (z. B. durch das Verschieben von Tischen oder Stühlen) die Zusammenarbeit und Teamarbeit fördern.

Stellen Sie sicher, dass auch die Bereiche für die Einzelbetreuung klar definiert sind, beispielsweise mit einem Lehrerpult oder einem ausgewiesenen „ruhigen Raum“ für die individuelle Betreuung.

Ziel: Sicherstellen, dass alle Geräte anpassbar und für verschiedene Benutzer zugänglich sind.

Angepasste Werkzeuge und Materialien:

Stellen Sie eine Reihe von Werkzeugen bereit, die auf verschiedene Weise verwendet werden können (z. B. Scheren mit großem Griff, höhenverstellbare Werkzeuge, ergonomische Werkzeuge).

Wählen Sie Software aus, die nahtlos mit unterstützenden Technologien (z. B. Tastaturalternativen) funktioniert.

Stellen Sie Materialien in mehreren Formaten bereit (z. B. eine Illustration, einen Tanz/eine Bewegung, ein Diagramm, eine Tabelle, ein Modell, ein Video, einen Comic, ein Storyboard, ein Foto, eine Animation oder ein physisches oder virtuelles Manipulationselement).

Assistierende Technologien:

Verwenden Sie Spracherkennungssoftware, Bildschirmleseprogramme oder andere Hilfsmittel für Teilnehmer mit Seh- oder Lernbehinderungen.

Stellen Sie sicher, dass digitale Tools (z. B. Tablets, Computer) mit unterstützenden Geräten wie Eye-Tracking-Systemen, adaptiven Tastaturen oder sprachgesteuerten Technologien kompatibel sind.

Soziale und kollaborative Räume:

Gestalten Sie den Raum so, dass die Schüler sowohl einzeln als auch in kleinen Gruppen arbeiten können. Selbst in einem Raum mit begrenztem Platzangebot kann eine flexible Sitzordnung (z. B. durch das Verschieben von Tischen oder Stühlen) die Zusammenarbeit und Teamarbeit fördern.

Stellen Sie sicher, dass auch die Bereiche für die Einzelbetreuung klar definiert sind, beispielsweise mit einem Lehrerpult oder einem ausgewiesenen „ruhigen Raum“ für die individuelle Betreuung.

Lehrmittel:

Stellen Sie eine Vielzahl von Lehrmitteln bereit, die unterschiedlichen Lernpräferenzen und -bedürfnissen gerecht werden:

  • Visuelle Hilfsmittel: Verwenden Sie Poster, Diagramme, Videos und Schaubilder, die wichtige Informationen klar und visuell ansprechend darstellen. Diese Hilfsmittel helfen Schülern, die vom visuellen Lernen profitieren, Informationen besser zu verstehen und zu behalten.
  • Bildanweisungen: Stellen Sie bildliche Anweisungen oder Symbole bereit, insbesondere für Schüler, die möglicherweise Schwierigkeiten mit der geschriebenen Sprache haben oder von nonverbalen Hinweisen profitieren.
    Alternative
  • Kommunikationsoptionen: Bei Bedarf sollten Fachkräfte wie Gebärdendolmetscher oder Sonderpädagogen hinzugezogen werden, um Schüler mit besonderen Kommunikationsbedürfnissen zu unterstützen und sicherzustellen, dass alle Schüler, auch solche mit Hörbehinderung oder nonverbale Lerner, effektiv teilnehmen können. Zusätzlich können Kommunikationstafeln oder andere Hilfsmittel zur Unterstützung alternativer Kommunikationsformen eingesetzt werden.
  • Interaktive und multisensorische Materialien: Bieten Sie Ressourcen an, die mehrere Sinne ansprechen, wie etwa taktile Materialien oder praktische Werkzeuge, um kinästhetische Lerner und diejenigen zu unterstützen, die von der physischen Interaktion mit Lernmaterialien profitieren.
  • Visual Aids: Use posters, diagrams, videos, and charts that present key information in a clear and visually engaging way. These aids help students who benefit from visual learning to better understand and retain information.

Ziel: Entwickeln Sie eine Lehrstrategie, die flexibel und inklusiv ist und die Teilnahme aller gewährleistet.

Flexible Lehrmethoden:

Die verwendete Methode sollte flexible Lehrmethoden beinhalten und eine Mischung aus visuellen, auditiven und kinästhetischen Ansätzen verwenden, um verschiedenen Lernpräferenzen gerecht zu werden.

Aufgaben sollten in kleine, überschaubare Schritte unterteilt werden und Anweisungen sollten sowohl mündlich als auch visuell bereitgestellt werden, um die Klarheit für alle Schüler zu verbessern.

Gruppendynamik:

Planen Sie Aktivitäten, die sowohl einzeln als auch gemeinsam durchgeführt werden können, und stellen Sie sicher, dass alle Lernenden einbezogen werden.

Fördern Sie Teamarbeit und gegenseitige Unterstützung.

Schaffen Sie Möglichkeiten für alle, einen sinnvollen Beitrag zu leisten.

Differenzierte Unterstützung:

Bieten Sie den Schülern individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Unterstützung, beispielsweise durch Einzelbetreuung, vereinfachte Aufgaben oder zusätzliche Zeit für die Erledigung von Aufgaben.

Stellen Sie Lernenden auf unterschiedlichen Niveaus eine Vielzahl von Ressourcen zur Verfügung (z. B. einfache und fortgeschrittene Vorlagen, Werkzeuge für Fein- und Grobmotorik).

Peer-Learning und Zusammenarbeit:

Fördern Sie Peer-to-Peer-Lernen, bei dem die Schüler voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen können.

Verwenden Sie integrative Praktiken, wie etwa die Zuweisung von Rollen an Einzelpersonen auf Grundlage ihrer Stärken und Fähigkeiten, um ein gleichberechtigtes Umfeld zu fördern.

Kontinuierliches Feedback:

Geben Sie konstruktives Feedback in Echtzeit entsprechend spezifischer Vorlieben, Ziele und Kontexte, um den Schülern zu helfen, motiviert zu bleiben und sich zu verbessern.

Fördern Sie die Selbstreflexion mithilfe differenzierter Modelle (z. B. Rollenspiele, Videorezensionen, Peer-Feedback).

Ziel: Entwerfen und Ausführen inklusiver Bastelaktivitäten, die alle Schüler einbeziehen und dabei ihre unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten berücksichtigen.

Aktivitäts-Setup:

  • Wählen Sie eine Aktivität aus, die zu den Lernzielen passt. Sie sollte für Schüler aller Leistungsstufen zugänglich sein und den Schülern vielfältige Möglichkeiten bieten, sich mit der Aufgabe auseinanderzusetzen.
  • Definieren Sie die Lernziele klar und stellen Sie sicher, dass sie für alle Schüler erreichbar sind, auch für Schüler mit besonderen Bedürfnissen. Berücksichtigen Sie dabei sowohl die kognitiven als auch die praktischen Fähigkeiten, die die Schüler entwickeln werden.
  • Stellen Sie sicher, dass alle Materialien bereitliegen und zugänglich sind. Berücksichtigen Sie die für die Aktivität benötigten Werkzeuge und stellen Sie sicher, dass alle Schüler diese nutzen können, ggf. mit angepassten Werkzeugen oder zusätzlicher Unterstützung.
  • Gestalten Sie die Aktivität so, dass sie bei Bedarf spontan angepasst werden kann, insbesondere wenn bestimmte Schüler mehr Zeit, Unterstützung oder vereinfachte Aufgaben benötigen. Bieten Sie beispielsweise alternative Möglichkeiten zur Aufgabenerledigung an (z. B. verschiedene Werkzeuge oder zusätzliche Unterstützung).

Aktivitätsausführung:

  • Geben Sie Anweisungen in verschiedenen Formaten (z. B. verbal, visuell, kinästhetisch) an, um unterschiedlichen Lernpräferenzen gerecht zu werden. Teilen Sie Aufgaben in kleinere, überschaubare Schritte auf, um die Übersichtlichkeit für alle Schüler zu gewährleisten.
  • Nutzen Sie Strategien, um Neues mit Vorwissen zu verknüpfen (z. B. visuelle Darstellung, Konzeptverknüpfung oder Wiederholungstechniken). Setzen Sie erweiterte Organisationshilfen ein (z. B. KWL-Diagramme, Konzeptkarten).
  • Beobachten Sie die Schüler kontinuierlich bei der Durchführung der Aktivität. Bieten Sie bei Bedarf Unterstützung an, insbesondere für Schüler, die zusätzliche Hilfe benötigen (z. B. durch Einzelbetreuung oder Anpassung der Aufgaben).
  • Fördern Sie Gruppenarbeit und den Austausch mit Gleichaltrigen, um ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen und den Schülern die gegenseitige Unterstützung zu ermöglichen. Stellen Sie sicher, dass die Aufgaben innerhalb der Gruppen entsprechend den Stärken und Bedürfnissen verteilt werden.

Inklusive Umgebung während der Aktivität:

  • Stellen Sie sicher, dass alle Werkzeuge für Schüler mit unterschiedlichen Fähigkeiten sicher angepasst oder zugänglich sind. Beispielsweise sollten Sie große Werkzeuge für Schüler mit feinmotorischen Schwierigkeiten oder audiobasierte Anweisungen für Schüler mit Sehbehinderungen verwenden.
  • Achten Sie auf sensorische Empfindlichkeiten (z. B. Lärm, Licht, Texturen) und passen Sie die Umgebung entsprechend an. Ermöglichen Sie Schülern, die sich überfordert fühlen, Pausen in dafür vorgesehenen Ruhezonen.
  • Arbeiten Sie bei Bedarf mit Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen, Gebärdendolmetscherinnen und Gebärdendolmetschern oder anderen Fachkräften zusammen, um die uneingeschränkte Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Diese Fachkräfte können die Kommunikation erleichtern und gezielte Unterstützung bieten.

Ziel: Kontinuierliche Bewertung und Verbesserung der Inklusivität der Herstellungsaktivitäten.

Feedback nach der Aktivität:

Bitten Sie die Schüler, ihre Meinung zur Aktivität durch einfache Feedback-Methoden wie kurze Umfragen oder Gruppendiskussionen mitzuteilen. Sie können sie fragen, wie einfach die Nutzung des Raums und der Ausrüstung war und ob die Lehrmethoden für sie funktioniert haben. Ermutigen Sie die Schüler, Änderungen vorzuschlagen, die zukünftige Aktivitäten inklusiver und für alle angenehmer gestalten könnten.

Reflektieren und anpassen:

Nutzen Sie das Feedback, um zukünftige Sitzungen, Geräte und den Raum für eine bessere Zugänglichkeit anzupassen.

Aktualisieren Sie Ihre Ressourcen und Techniken kontinuierlich, um den sich entwickelnden Anforderungen gerecht zu werden und sicherzustellen, dass sich jeder einbezogen fühlt.

Zusätzliche Ressourcen

Titel: Fragebogen zum Lernstil
Typ: Fragebogen
Quelle: University of Texas Learning Center, 2006
Sprache: DE
Kurzbeschreibung: Dies ist eine Musterumfrage zur Verwendung mit Schülern, um Informationen über ihren Lernstil zu sammeln.

Link: https://learning.ucmerced.edu/sites/learning.ucmerced.edu/files/page/documents/learningstylequestionnaire.pdf

Titel: Lernstil-Umfrage: Bewerten Sie Ihren eigenen Lernstil
Typ: Fragebogen
Quelle: Andrew D. Cohen, Rebecca L. Oxford und Julie C. Chi, University of Minnesota
Sprache: DE
Kurzbeschreibung: Dies ist eine Musterumfrage zur Verwendung mit Schülern, um Informationen über ihren Lernstil zu sammeln.
Link: https://archive.carla.umn.edu/maxsa/documents/LearningStyleSurvey_MAXSA.pdf

Titel: Sprachlernstile
Typ: Artikel
Quelle: Magdalena Glinicka, Language Services Direct
Sprache: DE
Kurzbeschreibung: Dies ist ein Online-Artikel, in dem Sie Informationen zum VAK-Lernstilmodell finden.
Link: https://www.languageservicesdirect.co.uk/visual-auditory-kinaesthetic-vak-approach-learning-teaching/

Titel: Multimediales Lernen
Typ: Veröffentlichung
Quelle: Cambridge University Press
Sprache: DE
Kurzbeschreibung: Es handelt sich um eine Veröffentlichung von Richard E. Mayer darüber, wie die Kombination von Wörtern und Bildern im Unterrichtsdesign das Lernen verbessern kann.

Link: https://assets.cambridge.org/97805217/35353/frontmatter/9780521735353_frontmatter.pdf

Titel: Theorie der kognitiven Belastung – Emrah Akman
Typ: Bericht
Quelle: Emrah Akman
Sprache: DE
Kurzbeschreibung: Dies ist ein Online-Kapitel, in dem Sie Informationen zur Theorie der kognitiven Belastung finden.
Link: https://www.emrahakman.com/wp-content/uploads/2024/10/Cognitive-Load-Sweller-2011.pdf

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