01. Making im Schulkontext
Diese Ressource stellt das „Machen“ als pädagogischen Ansatz in der Grundschule vor und hebt seine Vorteile bei der Förderung von Kreativität, Problemlösung und Inklusion hervor.
Einführung in Making und Inklusion in der Grundschule
Making im schulischen Umfeld ist ein pädagogischer Ansatz, der praktisches Lernen, Kreativität und Problemlösung durch interdisziplinäre Projekte betont.
Diese Projekte kombinieren häufig Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen, Kunst und Mathematik (STEAM) und ermöglichen den Schülern, sich auf aktive und nachhaltige Weise mit Wissen auseinanderzusetzen und es anzuwenden.
Ein Makerspace ist ein gemeinschaftlicher Arbeitsbereich, der häufig in Schulen, Bibliotheken oder speziellen öffentlichen/privaten Einrichtungen zu finden ist. Dort kommen Menschen zusammen, um gemeinsam etwas zu erschaffen, zu lernen, zu erforschen und Wissen zu teilen. Diese Räume sind mit einer Vielzahl von Werkzeugen und Ressourcen ausgestattet – von traditionellem Handwerk bis hin zu fortschrittlichen Technologien wie 3D-Druckern und Laserschneidern –, um praktische Projekte zu ermöglichen und Innovationen zu fördern.
In Grundschulen bieten Makerspaces einen Raum, in dem Schüler ihre eigenen Projekte entwerfen, bauen und verfeinern können. Dieser pädagogische Ansatz fördert nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch die sozial-emotionale Entwicklung, wie kritisches Denken, Zusammenarbeit, Durchhaltevermögen und Inklusion.
Vorteile des Making in der Grundschule:
- Fördert Kreativität und Innovation
- Fördert kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten
- Stärkt die Zusammenarbeit und Teamarbeit
- Bietet praktische Anwendung des theoretischen Wissens
- Steigert die Motivation und das Engagement der Schüler
- Unterstützt inklusives Lernen durch anpassbare und praktische Aktivitäten
- Berücksichtigt unterschiedliche Lernbedürfnisse und fördert die Differenzierung
Definition von Inklusion
Inklusion im schulischen Kontext bedeutet, ein Bildungsumfeld zu schaffen, in dem alle Schülerinnen – unabhängig von ihren Fähigkeiten, Hintergründen oder Bedürfnissen – gleichermaßen Zugang zu Lernmöglichkeiten haben. Dabei geht es darum, unterschiedliche Lernstile zu berücksichtigen, Unterstützung für Schülerinnen mit Behinderungen bereitzustellen und eine Kultur des Respekts, der Zusammenarbeit und des Zugehörigkeitsgefühls zu fördern, sodass jeder Lernende aktiv am Bildungsprozess teilhaben und sich entfalten kann.
Wie die UNESCO betont, ermöglicht inklusive Bildung „an Schulen, allen Schülerinnen unabhängig von ihren Hintergründen oder Fähigkeiten Bildung anzubieten.“ Dies schließt Schülerinnen mit Behinderungen ein und fördert Vielfalt sowie Chancengleichheit im Klassenzimmer (UNESCO, Inclusive Education: The Way of the Future).
Auch das International Inclusive Education Framework hebt hervor, dass alle Schülerinnen – ungeachtet ihrer körperlichen, intellektuellen, sozialen oder sprachlichen Voraussetzungen – gemeinsam im gleichen Klassenzimmer lernen sollen, mit den notwendigen Unterstützungsmaßnahmen, um ein Gefühl von Zugehörigkeit und gegenseitigem Respekt zu fördern (Weltgesundheitsorganisation, Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit).
Unterschied zwischen Inklusion und Integration
Während Inklusion darauf abzielt, allen Schülern unabhängig von ihren Fähigkeiten gleichen Zugang und gleiche Unterstützung im allgemeinen Klassenraum zu bieten, bedeutet Integration, Schüler mit Behinderungen in regulären Klassen unterzubringen, ohne dass die Umgebung oder die Unterrichtsmethoden unbedingt an ihre spezifischen Bedürfnisse angepasst werden müssen. Inklusion fördert die volle Teilhabe und das Zugehörigkeitsgefühl, während Integration oft auf die physische Unterbringung abzielt, manchmal ohne umfassendes akademisches oder soziales Engagement.
In diesem Projekt konzentrieren wir uns auf Inklusion und stellen sicher, dass alle Schüler in ihrer Lernumgebung aktiv eingebunden und unterstützt werden.
Wie Making Inklusion in der Grundschule fördert
Making ist ein wirkungsvoller pädagogischer Ansatz zur Förderung der Inklusion, da er eine schülerzentrierte Umgebung schafft, die mehrere Sinne anspricht und unterschiedliche Lernstile unterstützt.
1. Unterstützung unterschiedlicher Lernstile
Making spricht unterschiedliche Lernstile an und bietet ein multisensorisches Erlebnis. Visuelle, auditive und kinästhetische Lerner profitieren gleichermaßen vom praktischen Ansatz des Makings. Visuelle Lerner können sich beispielsweise mit Diagrammen und Designs auseinandersetzen, auditive Lerner nehmen Informationen durch Gruppendiskussionen und mündliche Anweisungen auf, während kinästhetische Lerner durch die physische Interaktion mit Materialien und Werkzeugen Wissen erwerben. Dieser Ansatz stellt sicher, dass alle Schüler die Inhalte ihren individuellen Lernpräferenzen entsprechend nutzen können.
2. Inklusive Teilhabe durch taktile Materialien und Technologie
Der Einsatz taktiler Materialien, adaptiver Werkzeuge und Technologien (z. B. 3D-Drucker, Mikrocontroller, Programmier-Apps) stellt sicher, dass alle Schüler, auch solche mit sensorischen oder motorischen Beeinträchtigungen, aktiv am Lernprozess teilnehmen können. Die Einbeziehung verschiedener Hilfsmittel ermöglicht eine gerechtere Lernumgebung, in der jeder Schüler die Möglichkeit hat, sich sinnvoll zu engagieren.
3. Praktische Anwendung und praxisnahes Lernen
Der praktische Charakter des Machens ermöglicht es Schülern, insbesondere denen, die mit traditionellen Lernmethoden Schwierigkeiten haben, abstrakte Konzepte durch praktische Anwendung besser zu verstehen. Durch das Bauen oder Gestalten von Projekten sammeln Schüler greifbare, reale Erfahrungen, die ihr Lernen festigen und ihr Vertrauen in ihre Fähigkeiten stärken.
4. Förderung sozialer Interaktion und Teamarbeit
Making fördert auch die Zusammenarbeit und fördert soziale Interaktion und Teamwork. In Makerspaces arbeiten Schüler gemeinsam an der Lösung von Problemen, der Entwicklung von Projekten und dem Austausch von Ideen. Dieser kollaborative Prozess verbessert nicht nur die Kommunikationsfähigkeiten der Schüler, sondern fördert auch das Zugehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaft im Klassenzimmer.
Challenges and SolutHerausforderungen und Lösungen ions
Makerspaces bieten zwar zahlreiche Vorteile für die Inklusion, ihre Umsetzung in Grundschulen bringt jedoch einige Herausforderungen mit sich:
- Begrenzte Ressourcen: Nicht alle Schulen verfügen über das Budget für fortschrittliche Werkzeuge wie 3D-Drucker oder spezielle adaptive Technologien. Viele Makerspace-Aktivitäten können jedoch mit kostengünstigen oder recycelten Materialien wie Pappe, Plastikflaschen oder Stoff durchgeführt werden (weitere Informationen finden Sie in den bereitgestellten Unterrichtsplänen). Lehrkräfte können sich auch um Zuschüsse oder Spenden aus der Gemeinde bemühen, um diese Initiativen zu finanzieren, oder mit einem nahegelegenen Makerspace zusammenarbeiten, um zusätzliche Ressourcen zu nutzen (siehe Abschnitt 6 zu Finanzierungsstrategien).
- Lehrerfortbildung und -unterstützung: Viele Lehrer sind möglicherweise nicht mit Maker basiertem Lernen vertraut oder wissen nicht, wie sie Schüler mit unterschiedlichen Lernbedürfnissen in diesen Umgebungen unterstützen können. Die Bereitstellung von Weiterbildung und kontinuierlicher Unterstützung kann Lehrern helfen, sich im Umgang mit Makerspaces sicherer zu fühlen (Informationen zu verfügbaren Schulungsmöglichkeiten finden Sie hier).
- Klassenführung: Die Leitung eines Makerspace kann aufgrund der Vielfalt an Aktivitäten und Schülern eine Herausforderung darstellen. Klare Richtlinien und strukturierte, projektbasierte Aufgaben können dazu beitragen, dass die Schüler konzentriert und organisiert bleiben (siehe Planung und Durchführung inklusiver Making-Aktivitäten).
Zusätzliche Ressourcen
Titel: Leitlinien für Universal Design for Learning (UDL)
Typ: Digitale Ressource
Quelle: CAST, www.cast.org, 2025
Sprachen: Englisch
Kurzbeschreibung: Eine umfassende Ressource mit Leitlinien für die Umsetzung von Universal Design for Learning (UDL) im Unterricht.
Lizenz/Zuordnung: Creative Commons
Link/Anhang: https://www.cast.org/our-work/about-udl
Titel: Die Macht des Spielens und Gestaltens in Schulen.
Typ: Fallstudie.
Quelle: The Maker Education Initiative, www.makered.org, 2024.
Sprachen: Englisch.
Kurzbeschreibung: Eine Fallstudie, die untersucht, wie spielerisches Lernen und Makerspaces Inklusion fördern können.
Lizenz/Zuordnung: Creative Commons.
Link/Anhang: https://www.makered.org
Titel: Makerspaces im Bildungswesen: Ein Leitfaden für Lehrkräfte.
Typ: Artikel.
Quelle: Edutopia, www.edutopia.org, 2023.
Sprachen: Englisch.
Kurzbeschreibung: Praktische Tipps zur Implementierung und Nutzung von Makerspaces zur Förderung inklusiven Lernens in Grundschulen.
Lizenz/Zuordnung: Proprietär.
Link/Anhang: https://www.edutopia.org/makerspace-guide
Titel: MakerED-Ressourcen für Makerspaces in Schulen.
Typ: Digitale Ressource.
Quelle: Makerspace.com.
Sprachen: Englisch.
Kurzbeschreibung: Eine Sammlung digitaler Ressourcen für Maker-basierte Aktivitäten.
Lizenz/Zuordnung: Creative Commons.
Link/Anhang: https://www.makerspaces.com/wp-content/uploads/2016/03/2nd-Ed-MakerED-Resources-For-School-Makerspaces-EBOOK-3-14-16.pdf
Titel: Inklusion in der Bildung – Keinen Lernenden zurücklassen.
Typ: Digitale Ressource.
Quelle: UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur).
Sprachen: Englisch.
Kurzbeschreibung: Eine Sammlung digitaler Ressourcen zum Thema Inklusion in der Bildung.
Lizenz/Namensnennung: Creative Commons.
Link/Anhang: https://www.unesco.org/en/inclusion-education
Titel: Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)
Typ: Digitale Ressource
Quelle: Weltgesundheitsorganisation
Sprachen: Englisch
Kurzbeschreibung: Die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF) bietet einen Rahmen, ein weit verbreitetes Nachschlagewerk, das zum Verständnis von Inklusion in der globalen Bildung beiträgt.
Lizenz/Zuordnung: Creative Commons
Link/Anhang: https://www.who.int/classifications/international-classification-of-functioning-disability-and-health